Sonntag, 21. März 2010

allein


Es war einmal ein arm Kind und hatt' kein Vater und keine Mutter, war alles tot, und war niemand mehr auf der Welt. Alles tot, und es is‘ hingegangen und hat gesucht Tag und Nacht. Und weil auf der Erde niemand mehr war, wollt's in Himmel gehn, und der Mond guckt es so freundlich an; und wie es endlich zum Mond kam, war's ein Stück faul Holz. Und da is‘ es zur Sonn gegangen, und wie es zur Sonn kam, war's ein verwelkt Sonneblum. Und wie's zu den Sternen kam, waren's kleine gold‘ne Mücken, die waren angesteckt, wie der Neuntöter sie auf die Schlehen steckt. Und wie's wieder auf die Erde wollt, war die Erde ein umgestürzter Hafen.
Und es war ganz allein.
Und da hat sich's hingesetzt und geweint, und da sitzt es noch und ist ganz allein.

1 Kommentar:

Janika hat gesagt…

Ich finde den Text sehr...schön irgendwie, mir fehlt da das passende Wort :) Inspiration/Motivation dazu würden mich mal interessieren...